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HESSENMETALL Nordhessen

Jahresbericht 2021/2022

Die deutsche Metall- und Elektro-Industrie war stets die Lokomotive unserer Wirtschaft. Bedingt durch die Energiewende, die Corona-Krise und geopolitische Einflussfaktoren befindet sie sich in einem starken strukturellen Wandel. Unser Verband sieht darin aber auch Chancen: Big Data, Künstliche Intelligenz und neue Wege des Nachwuchsmarketings sind Themen, denen wir uns in 2020 gewidmet haben, und denen wir uns weiterhin widmen werden.

Grußwort

Von links: Die drei Geschäftsführer von EWIKON, Ingo Born, Dr. Martin Wilhelmi, Dr. Stefan Eimeke, mit Jürgen Kümpel, Geschäftsführer Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Carsten Rahier, Vorstandsvorsitzender

„Werden Herausforderungen wieder gemeinsam meistern“

Die Metall- und Elektro-Unternehmen sind das Herz der Wirtschaft, das nach dem zweiten Corona-Jahr in Folge nicht mehr so kräftig schlägt wie vor der Pandemie.
Unterbrochene Lieferketten, hohe Inflationsraten, extrem steigende Rohstoff- und Energiepreise, volatile Beschaffungs- und Absatzmärkte und nicht zuletzt die geo-politischen und sozio-ökonomischen Auswirkungen des unsäglichen Angriffskrieges durch Putin in der Ukraine belasten unsere Unternehmen und nahezu die Menschen in der ganzen Welt.

 

Derzeit fehlt mir offen gesagt die Fantasie, was noch alles auf uns einwirken und wo die deutsche Wirtschaft am Jahresende stehen wird.

 

Trotz dieser Disruptionen bin ich der festen Überzeugung, dass wir diese Herausforderungen wieder gemeinsam meistern und bewahre mir meine Zuversicht.
Mein Motto: Corona negativ und Mindset positiv!

Interaktive Karte

Unsere Mitglieder

In dieser interaktiven Karte finden Sie die Mitgliedsunternehmen unseres Verbands. Das Kartenangebot wird ständig aktualisiert – und auch erweitert. Gern können Sie uns Materialien wie Logo, Bilder oder eine Kurzbeschreibung an unsere Pressestelle senden. Wir binden diese dann bei dem jeweiligen Unternehmen auf der Karte ein.

Ein Beispiel? Suchen Sie doch einmal auf der Karte nach dem HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE in der Karthäuserstr. 23 in Kassel. Diesen Punkt haben wir mit einem Bild und einer kleinen Beschreibung versehen. Anwendertipp: Mit dem Icon oben links können Sie die Legende aufklappen. Das Icon oben rechts öffnet eine Vollbildansicht der Karte.

Frühjahrsumfrage

M+E-Industrie mit blauem Corona-Auge davongekommen

Im Frühjahr 2021 hat der Arbeitgeberverband HESSENMETALL seine Mitgliedsunternehmen nach der Beurteilung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation und der weiteren Entwicklung bis zum Herbst 2021 befragt.

Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes in Kassel, betont: „Die Stimmung in der nordhessischen M+E-Industrie hat sich glücklicherweise wieder aufgehellt. Für die kommenden sechs Monate erwartet die überwiegende Mehrheit der Unternehmen keine nennenswerte Änderung der Lage; weder zum Positiven noch zum Negativen.“

Dass der Ausblick nicht positiver ausfiel, sei auch ein Hinweis darauf, dass weiterhin große Unsicherheit über das wirtschaftliche Umfeld und die Dauer der Rückkehr auf das Niveau vor Rezession und Pandemie besteht. Kümpel: „Was wir jetzt brauchen, ist die Rückkehr zur alten Stärke und Produktivität. Der Zwang zum Homeoffice muss nun aufgehoben, die Hygienekonzepte in den Unternehmen müssen weiterhin streng eingehalten werden.“

Frühjahrsumfrage 2021

Herbstumfrage

Rahier: „Auftragslage gut, aber Umsätze fehlen“

Die allgemeine Geschäftslage in den Unternehmen der nordhessischen Metall- und Elektro-Industrie hat sich auf mittlerem Niveau stabilisiert. Problem aber: Vielfach können die eingegangenen Aufträge aufgrund von Lieferengpässen und unterbrochenen Lieferketten im Beschaffungsmarkt sowie fehlenden Fachkräften nur schleppend und zeitlich mit erheblichem Verzug in Umsätze übertragen werden.

Carsten Rahier, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL Nordhessen: „Die Ergebnisse stimmen uns insgesamt positiv: Viele Unternehmen vermelden nach dem Schock der Pandemie inzwischen wieder eine deutliche Erholung bei den Auftragseingängen. Leider können aber viele Umsätze nicht realisiert werden, entsprechend unbefriedigend ist das Ertragsniveau.“ Rahier führt dies darauf zurück, dass Produkte aufgrund von Engpässen im Beschaffungsmarkt und Störungen in den Lieferketten nicht ausgeliefert und in Rechnung gestellt werden können. Dennoch sei die Stimmung zuversichtlich: „Ein Indiz dafür sind bereits laufende und geplante Investitionen, die im Vergleich zum Vorjahr erheblich zugenommen haben, insbesondere im Bereich der Produktinnovationen.“

Carsten Rahier, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL Nordhessen

Mitgliederversammlung

Mit Abstand ein ungewöhnliches Zusammenkommen

Kein Vortrag und eine schlanke, minimalistisch anmutende Tagesordnung waren die spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Mitgliederversammlung 2021. Trotz Abstand und Maskenpflicht fanden viele unserer Mitglieder am 13. Juli den Weg in den Südflügel des Tagungszentrum Kulturbahnhof Kassel.

Gute Nachrichten konnten der Vorsitzende und der Geschäftsführer verkünden: Die Mitgliederentwicklung ist weiter dynamisch auf Wachstumskurs. Hatte der Verband im Jahr 2000 nur 77 Mitglieder, stieg die Zahl zum Ende des Jahres 2020 auf 158. Im Lauf des Jahres 2021 kamen sieben neue Mitglieder hinzu. Eine gute Bilanz also – und Zeichen für eine große Zufriedenheit der Mitgliedschaft.

Zur Frage, was Deutschland angesichts der vielen Disruptionen brauche, gab Vorsitzender Carsten Rahier zehn Impulse.

In Präsenz: Im Juli trafen sich viele Mitglieder des AGV im Südflügel des KulturBahnhofs.

Zehn Impulse

  • Ausbau der digitalen Bildung und Infrastruktur im Land,
  • eine ausgewogene und effiziente Energiewende, die sowohl ökologisch ambitioniert als auch volkswirtschaftlich ökonomisch nachhaltig ist
  • einen Staat, der für die Menschen im Land und unserer sozialen Marktwirtschaft den Rahmen schafft, aber nicht als Hauptakteur ins Wirtschaftsleben eingreift,
  • eine international wettbewerbsfähige Standort- und Steuerpolitik,
  • eine Reformierung unserer Sozial- und Rentensysteme, um einen künftigen demografischen Kollaps zu vermeiden und die Leistungserbringer nicht zu überfordern,
  • moderne Arbeits- und Betriebsverfassungsgesetze, die der zunehmend digitalen und mobilen Arbeitswelt gerecht werden,
  • eine Verschlankung des politischen Staatsapparates, ob in den Parlamenten, den Ministerien oder in der Administration
  • eine Entbürokratisierung und Verkürzung von langläufigen staatlichen Genehmigungs- und Planungsverfahren,
  • eine solide Haushaltspolitik mit zeitnaher Einführung der Schuldenbremse und -rückführung (Generationengerechtigkeit)
  • internationale Handelsabkommen anstelle von Handelskonflikten.

Internationale Physik-Olympiade

Arbeitgeberverband HESSENMETALL ehrt Physik-Ausnahmetalent Jonas Hübner

Bei einer coronakonformen Feierstunde ehrten Vertreter des Arbeitgeberverbandes Jonas Hübner vom Kasseler Friedrichsgymnasium, der nun Mitglied der deutschen Nationalmannschaft für die Internationale Physikolympiade ist.

Seit 2000 veranstaltet und unterstützt der Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen zusammen mit dem Hessischen Kultusministerium die jährliche Internationale Physik-Olympiade (IPhO). Damit soll der beste Nachwuchs frühzeitig an die Metall- und Elektro-Branchen (M+E) herangeführt werden.

Vorsitzender Carsten Rahier„In diesem Jahr ist etwas ganz Besonderes geschehen: Jonas Hübner, Schüler am Friedrichsgymnasium in Kassel, hat sich für das deutsche Nationalteam qualifiziert und wird mit vier anderen Talenten demnächst die Bundesrepublik Deutschland bei der IPhO vertreten.“ Auch Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands in Nordhessen, freut sich: „Unser Engagement trägt in diesem Jahr die bisher größte Frucht.“

von links: Jürgen Kümpel, Geschäftsführer Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen, Jonas Hübner und Carsten Rahier, Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbands

53. Mathematik-Wettbewerb

Vier Jugendliche aus Nordhessen zählen zu den besten in Hessen

Über 49.000 Achtklässler aus 507 Schulen haben sich am Hessischen Mathematik-Wettbewerb 2020/21 beteiligt, den der Arbeitgeberverband HESSENMETALL seit dem Jahr 2000 unterstützt. Kultusministerium und HESSENMETALL ehrten die jeweils sechs besten ihrer Schulform bei einer virtuellen Preisverleihung – unter ihnen auch sechs Schüler aus Nordhessen. 

  • Julian Wons, Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg (1. Platz in der Aufgabengruppe der Hauptschulen*)
  • Elias Haas, Gymnasium Philippinum in Marburg ( 2. Platz in der Aufgabengruppe der Gymnasien*)
  • Saphira Jeltsch, Gesamtschule Kaufungen in Kaufungen (3. Platz der Aufgabengruppe der Realschulen*)
  • Semih Iyigün, Sophie-von-Brabant-Schule in Marburg (4. Platz der Aufgabengruppe der Hauptschulen*)

*sowie entsprechende Gesamtschulzweige

v.l.n.r.: Elias Haas, Saphira Jeltsch, unten: Julian Wons und Semih Iyigün

Info-Truck im Einsatz & M+E-Wochen zur Berufsorientierung

EWIKON und Eisenwerk Hasenclever informierten über Ausbildungsberufe

Was machen Zerspanungsmechaniker, Gießereimechaniker oder Technische Produktdesigner? Wie sehen die Zukunftsperspektiven aus? Wann ist Bewerbungsschluss und worauf achten die Personalverantwortlichen im Bewerbungsprozess? Das erfuhren Ende des Jahres knapp 100 Jugendliche der GS Battenberg im M+E InfoTruck von HESSENMETALL.

Im Obergeschoss präsentierten sich die Unternehmensvertreter der Firmen EWIKON und Eisenwerk Hasenclever & Sohn. EWIKON zählt zu den international führenden Anbietern von Heißkanal-Systemlösungen für den Kunststoffspritzguss. Eisenwerk gilt als Technologieführer bei der Fertigung hoch temperaturfester Abgaskomponenten und ist Partner für Hersteller und Systemlieferanten der internationalen Automobilbranche. Nicht nur geballte theoretische Informationen standen auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler hatten auch praktische Übungen zu meistern.

Im Untergeschoss konnten die Jugendlichen gemeinsam mit dem Roboter Cobot ein Zahnradgetriebe zusammenbauen.

10. IT-Forum von HESSENMETALL

Digitale Technologien als Einfalltore für Hackerattacken und Cybercrime

Es vergeht kaum ein Tag ohne Nachricht zu neuen Cyberattacken auf Unternehmen und kritische Infrastrukturen in Deutschland und weltweit. Immense wirtschaftliche Schäden durch lange Geschäfts- und Funktionsunterbrechungen, oft in existenzbedrohenden Ausmaßen sowie Reputationsverluste können die Folgen solcher Angriffe sein. Beim 10. IT-Forum „Cybersecurity“ haben der Arbeitgeberverband HESSENMETALL und die Bezirksgruppe in Nordhessen ausführlich zur Thematik informiert.

HESSENMETALL-Berufsberater und Ausbildungsverantwortliche von Mitgliedsfirmen im Livestream mit Jugendlichen.

Interaktiv

M+E Livestreams mit regionalen Firmen

Weil viele Betriebspraktika, Berufsberatungen, Messen und Ausbildungsevents auch 2021 pandemiebedingt ausfallen mussten, startete die Metall- und Elektro-Industrie ein neues Format: Interaktive Livestreams.

„Unsere Unternehmen brauchen auch in der Zukunft technikaffine Nachwuchskräfte, um die Herausforderungen des Strukturwandels und des Digitalisierungsschubs zu meistern“, informierte dazu Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL Nordhessen.

Insgesamt wurden sieben Livestreams angeboten. Ausbildungsverantwortliche und Auszubildende der Mitgliedsunternehmen Daimler Truck AG Mercedes-Benz Werk Kassel, Gebr. Bode GmbH & Co. KG in Kassel und der sera Group in Immenhausen beteiligten sich daran und stellten ihr Ausbildungsportfolio vor.

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