In unserer Serie „CEO im Interview“ stellen wir Geschäftsführer und ihre Unternehmen vor: Sie beantworten sieben Fragen – persönlich, authentisch und unterhaltsam.
In dieser Folge sind Robin Wennemuth und Patrick Pfau an der Reihe. Sie sind CEO der p36 GmbH in Bad Hersfeld. Teil ihrer Unternehmenskultur ist es, viel miteinander zu lachen, um gemeinsam über sich hinaus zu wachsen. Ihr Motto: „Begeisterung ist alles!“
Seit wann besteht Ihr Unternehmen, wie viele Beschäftigte haben Sie, und was bietet das Unternehmen?
Der Startschuss fiel 2015, damals noch unter dem Namen projektraum36. Heute sind wir als p36 GmbH unterwegs und beschäftigen zum aktuellen Zeitpunkt 28 Mitarbeitende. Unser Ziel ist es, für unser Team eine Symbiose, bestehend aus uns als engagiertem Arbeitgeber und motivierten Beschäftigten, zu erschaffen. Dafür bieten wir ein Arbeitsumfeld, das dazu führt, dass sich unser Team rundum wohl fühlt und sich jeder frei entfalten kann. Denn wir sind überzeugt: Wenn wir unserem Team diese Basis bieten, denkt jeder Einzelne von uns im Sinne des Unternehmens, und wir können gemeinsam über uns hinaus wachsen. Aus unserer Sicht kommt es dabei vor allem auf die Kombination an aus sehr unterschiedlichen Charakteren und der gemeinsamen Leidenschaft für spannende IT-Themen. Wir können viel miteinander lachen und dennoch hochprofessionell unseren Job machen – das ist für uns kein Widerspruch, sondern Teil der Kultur.
Wie war Ihr bisheriger Werdegang?
Wir kommen beide gebürtig aus Bad Hersfeld und haben zum Studium die Kleinstadt verlassen. Wir waren u.a. in Walldorf, Darmstadt und Mannheim tätig. Doch es zog uns immer wieder in die Heimat zurück. So auch im Jahr 2015, als wir uns auf dem Lullusfest wieder trafen. Die IT-Welt war mit dem Einzug der Cloud in die B2B-Welt im Wandel und auch remote work wurde zunehmend eine Option. Uns wurde beiden klar, dass nichts dagegen sprach, aus Bad Hersfeld heraus tätig zu werden und von dort die Herausforderungen für unsere Kunden zu lösen, auf die unsere Softwareprodukte heute die Antworten liefern. Wir teilen die selbe Leidenschaft für moderne IT, hohe Qualität und Kundenzufriedenheit. Deshalb starteten wir mit der Beratung für SAP-Anwendungen im Cloud-Umfeld und entwickelten parallel mit den ersten Beschäftigten das Konzept für ein eigenes Softwareprodukt. Die UDI Platform ging im Jahr 2019 live und unser zweites Produkt – eine Platform zur Compliance-Überwachung von Cloud Services – wurde in diesem Jahr gelauncht.
Was schätzen Sie daran, Geschäftsführer zu sein?
Wir schätzen am meisten die Freiheit, die Dinge so zu gestalten, wie wir sie uns früher als Arbeitnehmer gewünscht hätten. Die Möglichkeit, Impulsen nachgehen zu können, Neues auszuprobieren, Fehler zu machen und im ersten Moment gescheiterte Projekte oder Ideen erneut, anders und smarter anzugehen. Wir wollen und können unseren Teams ermöglichen, ihre eigenen Ideen in die Tat umzusetzen.
Unser Ziel ist, dass der operative Betrieb unseres Unternehmens durch unsere Mitarbeitenden gemanaged wird. Und wir sehen, dass dies sehr gut funktioniert, wenn man loslässt und Verantwortung auf Kollegen übergibt, die Fokus auf ihr Fachgebiet haben – und mittlerweile häufig ein Expertenwissen haben, das wir als Geschäftsführer gar nicht mehr haben können und wollen.
Wie viel Freizeit haben Sie und was machen Sie damit?
Jeder von uns hat zwei Kinder. Die Familie steht für uns an erster Stelle. Daneben hilft uns regelmäßiger Sport, den Kopf freizubekommen und fit zu bleiben. Freizeit ist für uns nach wie vor ein rares Gut. In Summe gelingt es uns mittlerweile aber besser, auch mal vom Unternehmerdasein abzuschalten.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für unsere Region und haben Sie Lösungsansätze?
Eine der größten Herausforderungen für uns ist der Fachkräftemangel. Selbstverständlich arbeiten auch wir hybrid und haben einzelne Teammitglieder, die überwiegend von zu Hause aus arbeiten. Nichtsdestotrotz schätzen wir die Möglichkeit, uns im Büro begegnen zu können und sich zwischen zwei Meetings mit einer Tasse Kaffee in der Hand kurz zu unterhalten und zu hören, wie es im Nachbarteam so läuft. Im Home Office fehlt es an diesen ungezwungenen Begegnungen. IT-Talente zu finden und darüber hinaus noch für die Region zu begeistern, stellt eine wahre Herausforderung dar.
Wir wünschen uns mehr Austausch und Vielfalt. Plattformen, die die Möglichkeit bieten, sich zum einen mit anderen Unternehmen auszutauschen und regionale Angebote zu schaffen, um Herausforderungen wie z. B. dem Fachkräftemangel zu begegnen. Zum anderen sollten wir den Austausch mit Politik und Bildung stärken, um die Region für gegenwärtige und kommende Generationen ansprechender zu gestalten. Unsere Region hat so viel mehr zu bieten, als der erste Blick es vermuten lässt. Wir sind selbst in die Großstädte losgezogen, da uns die Heimat damals nicht bieten konnte, was wir wollten. Die moderne Welt und der Wertewandel innerhalb der letzten Jahre könnte unsere Region jedoch viel spannender und interessanter werden lassen, als es zu unserer Jugend war.
Warum sind Sie Mitglied im Arbeitgeberverband geworden, und was schätzen Sie besonders am AGV?
Mit dem AGV haben wir einen starken Partner im Rücken, der uns vor allem in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten up-to-date hält und uns unabhängig von unserem Anliegen jederzeit zeitnah und kompetent berät. Er bietet uns aber auch die bereits angesprochene Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung mit anderen Unternehmen und steigert dadurch auch unsere eigene Bekanntheit.
Wie könnte man Ihrer Meinung nach den Unternehmergeist bei Jugendlichen wecken?
Wir sollten die Vorbilder sein, die wir uns selbst gewünscht haben. Unser Motto ist: Begeisterung ist alles. Und dieses Motto leben wir tagtäglich aus. Es geht nicht darum, vor dem Start bereits alles zu kennen und zu können, sondern darum, mutig zu sein, lernen zu wollen, Fehler zu machen und die Dinge noch einmal anzugehen.
Wir sollten Möglichkeiten und Freiräume bieten, sich auszuprobieren, die junge Generation mitgestalten lassen und sie Fehler machen lassen, damit sie aus diesen Fehlern lernen können. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg, also sollten wir sie ihren Weg selbst finden lassen und sie auch um Hilfe bitten lassen bei den Dingen, die nicht in ihrer Kernkompetenz liegen und ihnen die Guidance bieten, um die sie bitten.
VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW!
Referentin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN und Geschäftsführerin SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen
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