Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Kassel (Stadt Kassel, Landkreis Kassel, Werra-Meißner-Kreis) im Juni 2025 gesunken. 18.708 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 329 Personen weniger als im Mai, aber 1.317 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,3 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,9 Prozent.
„Ein schuldenfinanzierter Investitionsbooster alleine reicht nicht, um den Heimatstandort dauerhaft auf den Wachstumspfad zu führen“, fordert Coralie Zilch, Geschäftsführerin der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) Nordhessen: „Wir brauchen jetzt auch einen Beschäftigungsbooster, also gezielte Strukturreformen für mehr Arbeitsanreize, mehr Beschäftigung und geringere Lohnzusatzkosten.“
Arbeitszeitgesetz flexibilisieren
Angesichts steigender Arbeitslosigkeit, wachsender Langzeitarbeitslosigkeit und gleichzeitig unbesetzter Stellen selbst im Helferbereich warnt Zilch vor verpassten Chancen: „Deutschland kann sich einen kraftlosen Arbeitsmarkt nicht länger leisten. Der Bundesgesetzgeber muss endlich handeln und die Fehlanreize beim Bürgergeld umgehend beseitigen, die Kostenexplosion in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung durch ausgabesenkende Strukturreformen beenden und den Gesamtsozialversicherungsbeitrag wieder unter 40 Prozent bringen.“ Auch gelte es, die veralteten Regelungen des Arbeitszeitgesetzes, z. B. durch eine Wochenbetrachtung, zu flexibilisieren.
Zudem müsse auch die übermäßige personelle Ausweitung der allgemeinen Verwaltung gestoppt werden, damit die Kosten sinken und der Privatwirtschaft nicht Fachkräfte entzogen werden. Der öffentliche Dienst dürfe nur noch gezielt gestärkt werden, etwa in sicherheitsrelevanten und schulischen Bereichen.
Erhöhter Mindestlohn steigert Druck auf Wirtschaft
Zum Thema gesetzlicher Mindestlohn sagt Zilch: „Die sich abzeichnende Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns in zwei Stufen mit einer Erhöhung von fast 14 Prozent wird in vielen Bereichen unserer Wirtschaft den Druck weiter steigern und zu Verlagerungen ins Ausland und Rationalisierung, insbesondere den Wegfall einfacher Arbeitsplätze führen. Und in letzter Konsequenz auch zum Scheitern von Geschäftsmodellen, weniger Neugründungen, mehr Schwarzarbeit und zu erheblichen Kostensteigerungen für die Verbraucher.“
„Die Investitionen der Bundesregierung in Verteidigung und Infrastruktur setzen Impulse. Aber ohne gleichzeitige Reformen am Arbeitsmarkt verpufft dieser Effekt. Fatal wäre, wenn nur mehr Schulden übrigblieben. Wir brauchen ein doppeltes Signal: Investitions- und Beschäftigungsbooster“, so die Geschäftsführerin. Ziel müsse sein, Menschen wieder in Arbeit zu bringen, Bürokratie abzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu stärken.
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