Logo
Logo

VhU: Generalsanierung des Bürgergeldes für Trendwende am Arbeitsmarkt erforderlich

28. Feb. 2025

Bild von succo auf Pixabay

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Kassel leicht gesunken, bleibt aber mit 6,6 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau. Insgesamt 19.296 Personen sind aktuell in der Stadt Kassel, dem Landkreis Kassel und dem Werra-Meißner-Kreis arbeitslos gemeldet. Im Januar waren es 113 Personen mehr, im Februar letzten Jahres hingegen 1280 Personen weniger. Die Arbeitslosenquote hält sich bei 6,6 Prozent, im Vorjahr betrug sie 6,2 Prozent.

Mit einem Zuwachs von 1048 Stellen im Agenturbezirk Kassel, steigt der Bestand gemeldeter Stellen auf 3723. Damit meldeten die Arbeitgeber aus der Region 170 Stellen mehr als im Januar, aber 211 weniger als im Februar 2024. 

Negative Entwicklung auf dem hessischen Arbeitsmarkt setzt sich fort

Im Februar 2025 ist die Arbeitslosigkeit in Hessen um 250 gestiegen auf rund 207.400 Personen. Dies ist die höchste Zahl in einem Februar seit 2010. Rund 133.500 Arbeitslose beziehen Bürgergeld. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist auf 72.500 gestiegen – ebenfalls die höchste Zahl in einem Februar seit 2010.

„Die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist zunehmend durch einen negativen Trend gekennzeichnet“, kommentiert Dr. Frank Martin, Leiter der hessischen Regionaldirektion, die jetzt veröffentlichten Arbeitsmarktdaten. „Die Zahl der Arbeitslosen ist in den letzten Jahren moderat, jedoch leider stetig gestiegen. Gleichzeitig bewegt sich die Anzahl der gemeldeten Arbeitsstellen auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.“

Bürgergeldsystem auf Aktivierung und Vermittlung in Arbeit ausrichten

Coralie Zilch, Geschäftsführerin der VhU Nordhessen
Coralie Zilch, Geschäftsführerin der VhU Nordhessen

„Bundesregierung, hessisches Sozialministerium und Jobcenter vor Ort müssen gemeinsam die Trendwende am Arbeitsmarkt anpacken – und das gesamte Bürgergeldsystem auf Aktivierung und Vermittlung in Arbeit ausrichten“, sagt Coralie Zilch, Geschäftsführerin der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) Nordhessen. Die Generalsanierung des Bürgergelds gehöre nach der Bundestagswahl ganz oben auf die Agenda: Ansprüche und Pflichten müssten zu Gunsten der Pflichten und mit dem Ziel der Arbeitsaufnahme grundlegend neu austariert werden.

„Die neue Bundesregierung muss die unbegrenzte Übernahme von Wohnkosten und den Verzicht auf die Vermögensprüfung für ein Jahr wieder zurücknehmen. Eine Existenzsicherung zu Lasten der Steuerzahler darf nur im Bedürftigkeitsfall greifen. Die Jobcenter brauchen wieder einen effektiven Sanktionsmechanismus, etwa durch eine sofortige Kürzungsmöglichkeit des Regelsatzes um 30 Prozent bei unentschuldigtem Nichterscheinen zu einem Termin. Studien belegen, dass bereits die Möglichkeit von Sanktionen den Kooperationswillen und die Vermittlungsbereitschaft stärken“, so Zilch. Die Motivation des Einzelnen zu arbeiten, sich zu qualifizieren oder bei Bedarf Deutsch zu lernen sei der entscheidende Erfolgsfaktor. Deshalb müsse ein grundsaniertes Unterstützungssystem auch darauf ausgerichtet werden, dass sich die Aufnahme oder Ausweitung von Arbeit mehr lohnt.

„Jeder Fall ist anders – deshalb führt kein Weg daran vorbei, dass die Jobcenter Arbeitslose sowie Bürgergeldbezieher in dauerhafter Mini-Beschäftigung regelmäßig zu persönlichen Gesprächen einladen. Nur im engen Kontakt können konkrete Schritte entwickelt und vom Jobcenter nötigenfalls verbindlich eingefordert werden. Das hessische Sozialministerium sollte die von der CDU-SPD-Koalition in Hessen vereinbarte aktivierende Arbeitsmarktpolitik umsetzen. Die kommunalen Jobcenter sollten zu regelmäßigen persönlichen Kontakten verpflichtet werden“, sagt die nordhessische VhU-Geschäftsführerin.

Pressestelle

Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN. Sie wollen eine Nachricht aus Ihrem Unternehmen bei uns veröffentlichen? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail.

Weitere Artikel

Immer auf dem Laufenden bleiben mit unserem Newsletter

Consent Management Platform von Real Cookie Banner