Logo
Logo

Hessische M+E-Industrie weiter in der Rezession – Schwache Nachfrage macht wenig Hoffnung

31. Juli 2024

Dirk Pollert ist Hauptgeschäftsführer des Verbands der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V. (Hessenmetall)

Die hessische Metall- und Elektro-Industrie befindet sich weiterhin in der Rezession. Diese hat sich auch in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 ungebremst fortgesetzt. „Sinkende Umsätze und die anhaltende Nachfrageschwäche trotz der robusten Weltwirtschaft zeigen deutlich, dass Deutschland ein strukturelles Standort- und Wettbewerbsproblem hat“, sagt HESSENMETALL-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert.

„Die Umsätze der hessischen M+E-Unternehmen sind in den ersten fünf Monaten im Schnitt um über elf Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Der Abwärtstrend zieht sich dabei durch alle Branchen. Am schlechtesten ist die Entwicklung weiterhin bei den Metallerzeugern und -bearbeitern. Dort brachen die Umsätze im selben Zeitraum um über ein Drittel ein“, so der Hauptgeschäftsführer weiter.

Erhöhte Nachfrage nach Militärtechnik

Pollert ergänzte, dass die rückläufige Nachfrage wenig Hoffnung auf baldige Erholung mache: „Die preisbereinigten Auftragseingänge sind in den ersten fünf Monaten um 1,3 Prozent zurückgegangen. Bei der Auslandsnachfrage stand unter dem Strich ein leichtes Plus von 4,2 Prozent. Diese augenscheinlich befriedigenden Zahlen sind jedoch allein auf den Fahrzeugbau zurückzuführen. Vor allem der sonstige Fahrzeugbau abseits der Herstellung von Kraftwagen und -teilen profitiert aktuell von Sondereffekten und einer sehr hohen Nachfrage. Dies dürfte unter anderem auf die wegen der deutlich verschlechterten geopolitischen Lage erhöhte Nachfrage nach Militärtechnik zurückzuführen sein. Im Maschinenbau ist die Nachfrage jedoch um rund 4 Prozent und in den anderen Branchen der Metall- und Elektro-Industrie jeweils deutlich zweistellig gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Das schlägt sich leider auch auf die Beschäftigung nieder. Im Mai ist die Zahl der Beschäftigten in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern unter 200.000 gefallen. Das sind 19.000 Beschäftigte weniger als im Vorkrisenjahr 2018 und der niedrigste Beschäftigungsstand seit 2010.“

Deutschland muss schnell Weichen für mehr Wettbewerbsfähigkeit stellen

Pollert rief dazu auf, die schlechte wirtschaftliche Situation endlich anzuerkennen: „Die Politik und andere Akteure müssen endlich akzeptieren, dass wir Wohlstand nicht einfach nur verteilen können, sondern jeden Tag neu erarbeiten müssen. In den nächsten Monaten müssen deshalb die Weichen für mehr Wettbewerbsfähigkeit gestellt werden. Das heißt unter anderem weniger Bürokratie und mehr bezahlbare Energie und wettbewerbsfähige Arbeitskosten, zu denen auch deutlich niedrigere Sozialabgaben gehören. Nur so kann unsere Industrie auch in Zukunft im weltweiten Wettbewerb eine führende Rolle spielen und Garant für den Wohlstand in unserem Land bleiben.“

Hintergrund: HESSENMETALL

HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von über 715 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen.

HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Serviceorganisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbeziehungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovationskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert.

HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen, darunter eine in Nordhessen, flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamtmetall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.

Quelle: HESSENMETALL

Pressestelle

Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN. Sie wollen eine Nachricht aus Ihrem Unternehmen bei uns veröffentlichen? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail.

Weitere Artikel

Exportpreis Hessen 2025 – Jetzt noch bis zum 3. März bewerben

Exportpreis Hessen 2025 – Jetzt noch bis zum 3. März bewerben

Noch bis zum 3. März können kleine und mittlere Unternehmen aus Hessen, die grenzüberschreitend tätig sind, ihre Bewerbung für den Exportpreis Hessen 2025 einreichen. Die Auszeichung wird alle zwei Jahre verliehen, Schirmherr des Exportpreises ist Hessens...

Kassel Airport: Wirtschaft äußert sich zu neuer Studie

Kassel Airport: Wirtschaft äußert sich zu neuer Studie

„Der Kassel Airport rechnet sich“, mit diesen Worten fasst Uwe Becker, Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen und Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen GmbH Kassel, das Ergebnis der Studie des Zentrums für Recht und Wirtschaft des Luftverkehrs (ZFL)...

Immer auf dem Laufenden bleiben mit unserem Newsletter

Consent Management Platform von Real Cookie Banner