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Christian Höhle, setaro GmbH: „Wir machen die Chancen von KI und Digitalisierung praktisch nutzbar“

3. Dez 2024

Christian Höhle, Geschäftsführer der setaro GmbH.

Christian Höhle, Geschäftsführer der setaro GmbH.

Die setaro GmbH ist ein innovatives Beratungs- und Softwareentwicklungsunternehmen, das sich auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz spezialisiert hat. Setaro unterstützt Unternehmen aller Größen, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, Umsatzpotenziale zu erschließen und durch modernste Technologien zukunftsfähig zu bleiben. Dabei liegen die Schwerpunkte auf der Einführung von digitalen Tools, Prozessoptimierung und praxisnahen Workshops – immer mit einem klaren Fokus auf messbare Ergebnisse.

Christian Höhle, Geschäftsführer der setaro GmbH, hat uns für unsere Serie „CEO im Interview“ einige Fragen beantwortet. In einem Online-Workshop am 10. Dezember wird er Mitgliedsunternehmen das Thema „Kooperatives Arbeiten mit ChatGPT & Copilot“ demonstrieren.

KI-Kompetenz mit viel Praxisbezug

Seit wann besteht das Unternehmen, wie viele Mitarbeitende beschäftigen Sie, und was bietet Ihre Firma?

Christian Höhle: Die setaro GmbH wurde 2022 gegründet und beschäftigt derzeit ein agiles Team von zwei fest angestellten und ein internationales Team aus 14 projektbezogenen Mitarbeitern. Wir bieten KI-Kompetenz mit viel Praxisbezug, Beratung und maßgeschneiderte Softwarelösungen für Unternehmen, die ihre digitale Transformation vorantreiben möchten.

Wie war Ihr bisheriger Werdegang?

Nach meiner Ausbildung zum Fachinformatiker habe ich meine berufliche Laufbahn als Softwareentwickler begonnen und schnell meine Leidenschaft für innovative Technologien entdeckt. Über 15 Jahre habe ich in der Energiebranche erfolgreich Projekte geleitet, darunter die Entwicklung von Energiemanagementsystemen von „ganz klein“ in der Steuerung on Smart Homes bis „ganz groß“ – hier zum Beispiel die intelligente Steuerung von Batteriespeichern in Haushalten als auch zur Stabilisierung des Stromnetzes oder die intelligente Steuerung von Wärmepumpen und Elektrofahrzeug-Ladesystemen.

Heute bringe ich dieses Know-how als Geschäftsführer der setaro GmbH ein, um Unternehmen durch Digitalisierung und KI effizienter und erfolgreicher zu machen.

Was schätzen Sie daran, Geschäftsführer zu sein?

Ich schätze die Möglichkeit, aktiv Veränderungen zu gestalten und innovative Lösungen gemeinsam mit meinem Team und meinen Kunden umzusetzen. Es motiviert mich, Unternehmen bei ihrer digitalen Weiterentwicklung zu unterstützen und einen echten Mehrwert zu schaffen – sowohl für die Unternehmen selbst als auch für deren Mitarbeitende. Gerade die vielen Chancen, die KI heute bietet, kommen noch viel zu selten professionell und noch seltener kooperativ zum Einsatz. Als Geschäftsführer habe ich die Möglichkeit, hier einen Schwerpunkt zu setzen und mit meinem Team die Chancen für unsere Kunden zu erschließen.

Wie viel Freizeit haben Sie und was machen Sie damit?

Freizeit ist in meiner Rolle leider begrenzt, doch ich lege großen Wert darauf, bewusst Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Zudem beschäftige ich mich leidenschaftlich mit den neuesten Trends in Digitalisierung und KI. Da ist es hilfreich, dass der Beruf gleichzeitig auch das Hobby ist. In meiner Freizeit engagiere ich mich außerdem im Vorstand der Vereinigung der Wirtschaft Waldeck-Frankenberg (ehemals AFK Waldeck-Frankenberg), um die Vernetzung von Unternehmen der Region weiter voran zu bringen.

Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für unsere Region und haben Sie Lösungsansätze?

Eine der größten Herausforderungen in Nordhessen ist der Fachkräftemangel, der durch den demografischen Wandel und die Abwanderung junger Talente verstärkt wird. Wenn man sich den demographischen Wandel anschaut wird schnell klar: in den nächsten Jahren wird sich die Lage nicht verbessern, sondern sich sehr wahrscheinlich nur noch deutlich verschärfen.

Zudem stehen viele Unternehmen vor der Aufgabe, die digitale Transformation nicht zu verpassen und insbesondere die enormen Chancen generativer KI zu nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben – denn wenn man selbst die Chancen nicht nutzt, tut es am Ende der Wettbewerber.

Diese beiden Themenbereiche – Fachkräftemangel und Digitalisierung (mit KI als Teil davon) – sind eng miteinander verknüpft und aus meiner Sicht die wahrscheinlich größten Herausforderungen, die auf uns zukommen.

Riesige Chancen durch breite Anwendbarkeit generativer KI

Neulich habe ich von Studien gelesen, die besagen, dass im Durchschnitt 30 Prozent der Arbeitszeit durch generative KI eingespart werden kann. Ob es nun 30 Prozent sind, oder mehr / weniger – das schauen wir uns lieber im Einzelfall im Unternehmen an. Fest steht aber: Es sind oft enorme Chancen da, die weit über „ein paar Social Media Texte“ hinaus gehen. Korrespondenz, Strategie, Ideenfindung, Fleißarbeiten, Organisation, Problemlösung, Konfliktbewältigung, … Durch die breite Anwendbarkeit generativer KI sind die Chancen riesig.

Und nun kann man defensiv oder offensiv denken. Defensiv: Mein operatives Geschäft wird günstiger, weil meine Mitarbeiter weniger Zeit für ihre Aufgaben benötigen. Oder man kann offensiv denken: Ich bekomme bei vielen Mitarbeitern freie Zeit, mit der sie aktiv am Unternehmenserfolg arbeiten können. Zeit – wenn ich Schwierigkeiten habe, an Fachkräfte zu kommen, ist die Zeit meiner Mitarbeiter – mit ihnen mehr zu schaffen – der wesentliche Faktor, an dem ich als Unternehmer optimieren kann.

Wenn wir durch den Einsatz von Digitalisierung und KI bei zehn Personen nur 15 Minuten pro Tag an „Fleißarbeiten“ vermeiden können, entspricht das 69 Tage mehr pro Jahr, die im Unternehmen an spannenden Themen gearbeitet werden können.

Immer auf dem Laufenden bleiben


Unser Newsletter erscheint ein- bis zweimal im Monat. Wir informieren Sie darüber, was die Wirtschaft in der Region bewegt und welche Neuigkeiten es aus unseren Verbänden gibt.

Generative KI spielt dabei eine sehr große Rolle, denn die Unternehmen der Region gibt es ja teils schon sehr lange, und dementsprechend werden oft viele Werkzeuge bereits sehr gut genutzt. Wir unterstützen dann, indem wir Optimierungsmöglichkeiten finden, und insbesondere dort schauen, wo die Mitarbeiter im Arbeitsalltag viel Zeit investieren müssen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Das fängt meist bereits bei der Geschäftsführung an. Kommunikation, Organisation und Strategie sind dort oft die größten Posten. Generative KI kann diese Arbeit nicht abnehmen, aber den Zeitaufwand deutlich reduzieren.

Was konkret unternehmen Sie gegen den Fachkräftemangel?

Wir haben selbst keinen Fachkräftemangel, denn wir arbeiten 100 Prozent remote und rekrutieren unsere Fachkräfte dort, wo sie reichlich zur Verfügung stehen. Wenn ein neues Projekt hinzu kommt, ist es kein Problem, innerhalb von 1-2 Wochen ein neues Team dafür aufzustellen. Das funktioniert im IT Bereich sehr gut, aber leider nicht überall.

Generative KI ist sicherlich ein Kerntrend, der gerade viele Branchen umkrempelt und unglaubliche Veränderungen in erstaunlicher Geschwindigkeit verursacht.

Christian Höhle, Setaro GmbH

In der Pflege, im Handwerk und in anderen praktischen Berufen ist 100 Prozent remote schlicht nicht möglich. Trotzdem müssen auch hier für den Fachkräftemangel Lösungen gefunden werden. Und dabei geht es vorrangig darum, die Mitarbeiter dabei zu unterstützen, mit Freude an der Arbeit effizient und wirksam zu sein, und den Unternehmer dabei zu unterstützen, mit seinem Team sichtbar zu werden. Denn heute „sucht“ kaum noch jemand Arbeit. Die Mitarbeiter wollen „überzeugt“ werden, warum sich der Aufwand lohnt, zu wechseln. Und mit zunehmender Verschärfung des Fachkräftemangels wird Abwanderung von Mitarbeitern immer teurer.

Europa ist nicht Vorreiter in KI-Modellen, sondern in der Regulierung

Welchen Trend beobachten Sie in Ihrer Branche?

Generative KI ist sicherlich ein Kerntrend, der gerade viele Branchen umkrempelt und unglaubliche Veränderungen in erstaunlicher Geschwindigkeit verursacht. Die KI-Verordnung kam genauso schnell, und wird fast alle Unternehmen betreffen – und das schon bis 02. Februar 2025. Europa positioniert sich nicht als Vorreiter in KI-Modellen. sondern in der Regulierung. Das ist eine wichtige Rolle in der KI-Welt, aber wird viele unserer Unternehmen überraschen – oft ist man betroffen, aber hat sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt.

Welche Frage haben wir Ihnen nicht gestellt, die Sie gern beantworten würden?

Die Frage lautet: „Können Ihnen Ihre Kunden auch noch etwas beibringen?“

Ja, immer wieder! Unsere Kunden bringen immer wieder neue, spannende Anwendungsfälle und Herausforderungen mit, die uns herausfordern und inspirieren. Jedes Unternehmen ist einzigartig, und genau das macht mir bei setaro am meisten Spaß: In den unterschiedlichsten Branchen neue Perspektiven zu entdecken und individuelle Lösungen mit digitalen Technologien zu entwickeln. Es ist diese Vielfalt, die unsere Arbeit so aufregend und bereichernd macht.

Welcher Verband ist der Richtige für Sie?


Sowohl der Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen als auch der Unternehmerverband Nordhessen bieten attraktive Vorteile für ihre Mitglieder. Erfahren Sie hier, welcher der beiden Verbände für Ihr Unternehmen in Frage kommt.

Jens Nähler
Jens Nähler

Leiter der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN und Geschäftsführer SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen.
Telefon: 0561 1091-322
Mobil: 0175 3289031
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