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Hessische M+E-Industrie: 27.000 Arbeitsplätze weniger seit 2018 – mutige Reformagenda nötig

30. Sep. 2025

Die extrem gestiegenen Energiepreise belasten die hessische Industrie stark.

Die Deindustrialisierung setzt sich weiter fort: Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts sank die Zahl der Beschäftigten in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) im Juni 2025 in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern auf rund 193.000. Gegenüber Juni 2024 gingen rund 6.000  Arbeitsplätze in Hessens größter Industrie verloren. Im Vergleich zum Höchststand 2018 ist die hessische M+E-Industrie um 27.000 Arbeitsplätze geschrumpft.

Abwärtstrend bei Auftragseingängen

Die weiterhin schwache Nachfrage nach Produkten der hessischen M+E-Unternehmen macht zudem wenig Hoffnung auf eine baldige Kehrtwende. HESSENMETALL-Vorstandsvorsitzender Wolf Matthias Mang: „Bei den Auftragseingängen sehen wir weiter einen deutlichen Abwärtstrend. Das erste Halbjahr 2025 war jetzt sogar das auftragsschwächste seit dem Pandemiejahr 2020. Die Unternehmen der hessischen M+E-Industrie stellen großartige Produkte her, deren Qualität national und international absolut wettbewerbsfähig ist. Sie können aber trotzdem immer öfter nicht mehr mithalten, weil die Voraussetzungen und Kosten am Standort schlechter sind als die internationaler Standorte und der ausländischen Konkurrenz.“

Standort Hessen hat massives Kostenproblem

Mang erläuterte: „Deutschland steckt in der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Der Standort hat ein massives Kostenproblem bei Energie, Steuern, Sozialabgaben und Bürokratie. Die weltwirtschaftlichen Belastungen, zum Beispiel durch die US-Zollpolitik, kommen hinzu. Und mit jedem M+E-Arbeitsplatz verliert Deutschland über 100.000 Euro an Wertschöpfung, das sind fast 25 Milliarden Euro weniger an Wirtschaftskraft im Vergleich zu 2019. Die Zahlen zeigen eindrücklich: Ohne eine mutige Reformagenda zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit wird die Deindustrialisierung und damit die gesamtwirtschaftliche Schwäche Deutschlands nicht zu stoppen sein. Höhere Steuern oder Abgaben, wie aktuell vor allem aus der SPD gefordert, wären absolut kontraproduktiv und würden die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter schwächen.“

Quelle: HESSENMETALL

Jens Nähler

Leiter der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN und Geschäftsführer SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen.
Telefon: 0561 1091-322
Mobil: 0175 3289031
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