Oberorke. Den „Prozess als neue Dimension im Steuerungssystem des New Public Managements“ zu begreifen, ist eines der wichtigsten Anliegen des neuen Landrats Jürgen van der Horst. Dies machte er vor knapp 70 Teilnehmern des Wirtschaftsforums klar, zu dem der Arbeitskreis der Wirtschaft für Kommunalfragen Frankenberg/Eder (AFK) zusammen mit dem IHK-Servicezentrum Waldeck-Frankenberg und der Vereinigung der Wirtschaft Waldeck-Frankenberg (VDW) am 5. Mai ins Hotel Freund in Oberorke eingeladen hatte.
Unternehmen als Kunden
„Das Onlinezugangsgesetz schreibt vor, bis Ende 2022 alle öffentlichen Leistungen auch digital verfügbar zu machen. Bereits jetzt haben wir rund 80 Prozesse digitalisiert. Bis Ende 2024 wollen wir die Elektronische Akte (eAkte) umgesetzt haben“, so van der Horst. Durch die Digitalisierung sollen Prozesse nicht nur schlanker, transparenter und schneller gemacht werden. Wichtige personelle Ressourcen sollen für wichtigere Dinge freigelegt werden. Besonders die Wirtschaft werde durch die Digitalisierung profitieren, u. a. durch die elektronischen öffentlichen Ausschreibungen und Auftragsvergabe (eVergabe). Er sendete damit ein deutliches Signal an die Wirtschaft: Für die Kreisverwaltung seien die Unternehmen Kunden.
Voraussetzung für diesen Paradigmenwechsel sei allerdings, dass der Breitbandausbau weiter voranschreite. „Die Teilhabe an der Digitalisierung setzt die Verfügbarkeit eines schnellen und flächendeckenden Internets zwingend voraus. Besonders die Versorgung der Schulen ist wichtig. Bildung darf nicht am Internet scheitern.“ Van der Horst setzt auf eine weitgehend marktgetriebene Erschließung mit 5G bis Ende 2024.
Ziel: Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg
Der Aufbau eines dauerhaften Klimaschutz-Managements und die Entwicklung eines Klimaschutz-Konzepts für den Landkreis Waldeck-Frankenberg gehört zu van der Horst‘ großen Zielen. Ein Teil davon sei die energetische Sanierung der Kreisimmobilien. Er begrüßt die jüngste Gründung des Vereins „Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg“ mit Nachdruck.
Standortfaktoren für die regionale Wirtschaft verbessern
Was die Wirtschaftsvertreter gerne hörten: Auch die Wirtschaftsförderung Waldeck-Frankenberg soll restrukturiert werden. Unterschiedliche Nutzergruppensollen sollen in den Prozess mit eingebunden werden, um schrittweise schnelle Erfolge sicherstellen. Durch regelmäßige Vernetzung sollen die Unternehmen bei Förderprogrammen und der Standortsuche und –erweiterung unterstützt werden. Auch bei strategischen und wirtschaftspolitischen Themen soll die Wirtschaft zukünftig mehr einbezogen werden. Dadurch erwartet van der Horst regionale Mehrwerte und eine Attraktivitätssteigerung für Fachkräfte und Talente.
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