Wie ticken die neuen Auszubildenden von heute und morgen? Und wie korrelieren die Wünsche der Generation Z mit den Erwartungen der Arbeitgeber? „Nicht ohne meine work-life-balance!“
Work-life-balance mit Struktur, eigenem Rhythmus und sinnstiftenden Aufgaben
Das wird bereits im Vorstellungsgespräch gefordert. Flexibler zu sein ist auch der Anspruch der neuen Generation Z (Jahrgang 1996 -2010) – mit Obstkorb, gesundheitsfördernden Maßnahmen und sinnstiftenden, klar strukturierten Aufgaben. So legen zumindest die Digital Natives, wie sie auch genannt werden, den Begriff der neuen „work-life-balance“ aus.
Beim KompetenzKreis Personalentwicklung/Ausbildung gaben die beiden Referentinnen, Dr. Anika Peschl, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) in Düsseldorf und Miriam Schöpp, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, den rund 45 Teilnehmenden erhellende Einblicke.
Besorgniserregender Trend: Rund 70.000 Ausbildungsstellen bleiben in Deutschland unbesetzt. Die Generation Z ist ein Wegweiser für die Arbeitswelt der Zukunft. Der wichtigste Wert für sie ist die Familie. Von ihren zukünftigen Arbeitgebern erwarten sie Flexibilität, Umgang auf Augenhöhe, Anerkennung und haben dabei ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Mit ihrer Arbeit wollen die Jugendlichen konkret eine gute Sache unterstützen und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Dabei trennen sie klar zwischen Arbeit und Freizeit, brauchen Struktur und einen Vorgesetzten, der als Coach gemeinsam mit ihnen Lösungen erarbeitet und ein regelmäßiges Feedback gibt. Auch erwarten sie von den Arbeitgebern ein gutes Image und Nachhaltigkeit.
Attraktive Arbeitgeber zeigen sich mit ansprechender Website
Dafür punktet die Generation Z mit einer hohen Affinität zu neuen Technologien und Eigenverantwortung.
Was trägt zur Attraktivität des Arbeitgebers bei? Eine ansprechende Website mit Karriere-Menüpunkten ist die Visitenkarte des Arbeitgebers. Miriam Schöpp betonte: „Seien Sie sichtbar als attraktives Ausbildungsunternehmen und binden Sie Auszubildende als Eisbrecher und Ausbildungsbotschafter ein. Jugendlichen brauchen einen Wegbegleiter und festen Ansprechpartner in der Ausbildung.“
Auch wenn sich deren Sozialkompetenzen, wie Disziplin, Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft zunehmend verschlechtern, sei es umso wichtiger, von Anfang an Werte und Regeln gemeinsam festzulegen und z. B. einen Business-Kniggekurs durchzuführen.
Kontakt mit potenziellen Auszubildenden aufbauen und halten
Dr. Peschl betonte abschließend, dass die Generation Z entscheidend für die Arbeitswelt der Zukunft ist. „Gerade im Zuge des zunehmenden Fachkräftemangels sollten Unternehmen die grundlegenden Erwartungen an den Arbeitgeber und die Arbeit seitens der jungen Arbeitskräfte bekannt sein. Dabei gilt es, Schubladenddenken zu vermeiden und die Individualität der Beschäftigten nicht zu vergessen.“
Miriam Schöpp appelierte an die Ausbildungsverantwortlichen: „Bleiben Sie in Kontakt mit potenziellen Auszubildenden, zeigen sie ganz ehrlich und authentisch, warum es Freude macht, in Ihrem Betrieb und in Ihrer Branche zu arbeiten.“
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