Am 14. September beginnen die Tarifgespräche für die Tarifrunde 2022 von M+E Mitte, der Verhandlungsgemeinschaft der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, mit der IG Metall in Oberursel.
Frankfurt am Main. „8 Prozent, wie von der IG Metall als Tabellenerhöhung für 12 Monate gefordert, sind abseits jeglicher Realität. Aktuell geht es darum, die Krisen zu bewältigen, Wachstum zu schaffen, einen wettbewerbsfähigen Flächentarifvertrag anzupeilen und uns zusammen nach vorn aus den zahlreichen gleichzeitig zu bewältigenden Herausforderung herauszuarbeiten“, kommentiert Oliver Barta den in der kommenden Woche anstehenden Auftakt zu Tarifrunde 2022.
„Der erhoffte Aufschwung fällt aus“
Der Verhandlungsführer von HESSENMETALL skizziert die Lage der Mitgliedsunternehmen wie folgt: „Der nach der langen Corona-Krise, die immer noch nicht überstanden ist, erhoffte Aufschwung fällt aus. Die Prognosen der Volkswirte sehen uns vor einer Rezession. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau von 2018 ist in diesem Jahr unmöglich und auch im nächsten Jahr überhaupt nicht absehbar. Die Produktion liegt noch immer 12 Prozent unter dem Niveau von 2018. Der Ukraine-Krieg hat die durch die Corona-Krise aufgeworfenen Probleme wie Rohstoffmangel und gestörte Lieferketten noch verstärkt, gleichzeitig noch eine Energiekrise mit absurd anmutenden Energiepreissteigerungen gebracht. Unsere Metall- und Elektroindustrie ist von diesen explodierenden Energiepreisen sowie den Preissteigerungen bei Rohstoffen besonders betroffen. Dies alles in einer Phase, in der unsere Unternehmen jeden Euro für Investitionen in den vor allem von Dekarbonisierung und Digitalisierung getriebenen Strukturwandel benötigen.“
Hessische Unternehmen vor hartem internationalen Wettbewerb
Barta weiter: „Viele Unternehmen haben in der Corona-Krise auch mithilfe von Kurzarbeit an den Beschäftigten festgehalten, obwohl weniger produziert werden konnte, und dafür finanzielle Reserven verwendet. Jetzt muss erst einmal wieder echtes Wachstum geschaffen und Geld verdient werden, um diese Herausforderungen zu stemmen, den Strukturwandel zu bewältigen und die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken. Unsere Mitgliedsunternehmen in Hessen stehen in einem harten internationalen Wettbewerb um Zukunftsinvestitionen, andere sind besser geworden und günstiger, da dürfen wir nicht noch weiter an Boden verlieren. Selbst in unserer Paradedisziplin Maschinenbau haben die Chinesen uns seit 2020 den Titel Exportweltmeister abgenommen. Aber nur Spitzenplätze sichern unseren Wohlstand dauerhaft.“
Wettbewerbsfähigen Flächentarifvertrag anpeilen
Die Tarifvertragsparteien trügen daher auch dieses Mal eine besondere Verantwortung: „Um den Flächentarifvertrag zu stärken und die Tarifbindung zu erhöhen, muss der Flächentarifvertrag von Beschäftigten und Unternehmen gleichermaßen als vorteilhaft gesehen werden. Tarifbedingungen dürfen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen nicht aushöhlen. Wenn die Unternehmen und ihre Beschäftigten an einem Strang ziehen, können diese Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden, wie die letzten beiden Tarifrunden in der Corona-Krise gezeigt haben. Unser Motto der Arbeitgeberseite für die Tarifrunde 2022 ist daher: Zusammen nach vorne“, so Barta abschließend.
Quelle: Pressemitteilung von HESSENMETALL vom 6. September
Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN. Sie wollen eine Nachricht aus Ihrem Unternehmen bei uns veröffentlichen? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail.