Seit ihrer Gründung hat sich die Kasseler HUMAGNIFY GmbH zu einem bundesweit aktiven Partner für Personalentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen entwickelt. Geschäftsführer Roland Klingbeil erklärt in unserer Reihe „CEO im Interview“, wie das Unternehmen aus eigener Praxiserfahrung wirkungsvolle Formate für Training, Coaching und Workshopmoderation erstellt. Dabei erklärt er auch, was genau die Adjektive bedeuten, mit denen er sein Angebot umschreibt:
Kompetenz
Wir bringen nicht nur theoretisches Wissen ein, sondern einschlägige eigene Praxiserfahrung. Gleichzeitig haben wir stets die Fachliteratur und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse im Blick und sorgen bei Bedarf für unsere eigene Weiterqualifizierung.
Innovation
Wir entwickeln neue Formate für eine moderne, bedarfsgerechte und kundenorientierte Weiterbildung/ Qualifizierung/ Personalentwicklung. Gleichzeitig springen wir aber auch nicht gleich auf jede Modeerscheinung an, ohne deren Zusatznutzen/ Mehrwert geprüft zu haben.
Pragmatismus
Umfangreiche Vorarbeiten mögen zwar manchmal wissenschaftlich geboten sein, führen jedoch zu unnötig hohen Kosten und zu zeitlichen Verzögerungen. Wir bevorzugen daher Wege, die zu schnellen und nachhaltigen Veränderungen bei unseren Kunden führen.
Kundenorientierung
Zufriedene Kunden sind uns zu wenig. Wir überraschen unsere Kunden und begeistern sie mit Ideen, Ergebnissen und Engagement, mit denen sie nicht rechnen. Daher binden wir sie konsequent ein – von der Bedarfsermittlung und Zielgruppenanalyse, über die Planung passender Lösungen bis hin zur Umsetzung und Wirksamkeitsbewertung. Wir denken für unsere (auch potenziellen) Kunden voraus, um frühzeitig deren Herausforderungen/ Schmerzpunkte zu erkennen und hierfür Lösungen parat zu haben.
„Wir begleiten speziell KMU bei Veränderungsprozessen“
Herr Klingbeil: Seit wann besteht ihr Unternehmen, wie viele Mitarbeitende beschäftigen Sie und was genau bietet Ihre Firma?
Klingbeil: Seit 1999 hat sich HUMAGNIFY kontinuierlich weiterentwickelt – vom Ein-Mann-Unternehmen über ein Netzwerk von freien Mitarbeitenden bis hin zur heutigen GmbH mit drei Gesellschaftern, von denen mein Kollege Manuel Gallardo und ich uns gleichzeitig die Aufgaben als Geschäftsführer teilen. Aktuell sind wir im Team zu zwölft und bundesweit vertreten – von Hamburg bis Freiburg, von Münster bis Braunschweig und mit Firmensitz in Kassel.
Uns alle verbindet eine gemeinsame Philosophie, gleichzeitig hat jeder von uns seine eigenen Themenschwerpunkte. Wir alle können aus eigener umfangreicher Praxiserfahrung berichten. Mit unseren Dienstleistungen Training, Coaching und Workshopmoderation begleiten wir speziell KMU bei Veränderungsprozessen.
Wie war Ihr bisheriger Werdegang?
In meiner Dienstzeit als Offizier bei der Bundeswehr habe ich schon früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen auch in unklaren Situationen zu treffen und Menschen zu führen, insbesondere in schwierigen Situationen. Hierfür musste ich mir das Vertrauen, die Akzeptanz, die Loyalität meiner Mitarbeiter erarbeiten.
Eigene Eindrücke als Geführter haben mich in dieser Zeit geprägt: Was kann ich von den echten Vorbildern lernen, an die ich mich heute noch erinnere? Welche von mir selbst erlebten, regelrechten Katastrophen in der Menschenführung sollte ich selber in Führungsverantwortung auf jeden Fall vermeiden? Im Rahmen meiner Verpflichtungszeit habe ich das Diplom in Berufs- und Betriebspädagogik erworben und das Thema Personalentwicklung für mich entdeckt.

In der freien Wirtschaft durfte ich nach meiner Entlassung aus der Bundeswehr mehrere Jahre lang eine professionelle und systematische Personalentwicklungsarbeit in einem Lebensmittelkonzern mit ca. 3.000 Mitarbeitenden aufbauen. Das war echte Pionierarbeit, denn dieses so wichtige Thema lag zuvor unbearbeitet brach. In dieser Zeit habe ich festgestellt, dass nicht alles, was ich im Studium gelernt habe, in der Praxis so einfach umzusetzen ist.
Meine Arbeit als Personalentwickler bestand darin, geeignete und zum Unternehmen passende Konzepte zu entwickeln, mit denen wir das Potenzial in den Mitarbeitenden erkennen und fördern können, und die Umsetzung dieser Konzepte dann auch in den Konzernbetrieben zu begleiten. Spannend, auch dann dranbleiben zu dürfen, wenn es mal nicht so richtig weitergeht!
Schließlich habe ich mich 1999 selbstständig gemacht, um meine Erfahrungen und Konzepte auch anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Weil ich die eingehenden Anfragen bald nach dem Start alleine gar nicht mehr abdecken konnte, habe ich mir ein Team aufgebaut, zunächst aus freiberuflichen Mitarbeitenden, später auch mit Festangestellten.
Um mich aus der operativen Arbeit zurückzunehmen und mich stärker um strategische Fragen kümmern zu können und um eine Nachfolge für mich zu organisieren, habe ich im ersten Corona-Lockdown mein Einzelunternehmen in eine GmbH umgewandelt und konnte zwei meiner bislang langjährig freiberuflichen Partner gewinnen, in die GmbH mit einzusteigen.
Kontakte pflegen und neue Kunden gewinnen
Was schätzen Sie daran, Geschäftsführer zu sein?
Mit der GmbH-Gründung konnte ich mir etwas verwirklichen, von dem ich schon lange geträumt hatte – meine eigenen Einsätze als Trainer, Moderator und Coach zu reduzieren, um stärker als Unternehmer tätig werden zu können. Seitdem habe ich endlich die Freiräume, um die Kontakte zu vorhandenen Kunden intensiver zu pflegen, um neue Kunden zu gewinnen und generell für das Netzwerken.
Aus diesen Kontakten erkenne ich noch klarer die tatsächlichen Bedarfe unserer Kunden und kann mich um die Entwicklung bedarfsgerechter und innovativer Weiterbildungsangebote kümmern. Und schließlich habe ich die Freiräume, um unser eigenes Unternehmen aktiv weiterzuentwickeln – dazu gehören insbesondere Strategieentwicklung, Teampflege und Teamentwicklung sowie die Nachwuchsgewinnung und -einarbeitung.
Wie viel Freizeit haben Sie und was machen Sie damit?
In der Anfangszeit meiner Selbstständigkeit hatte ich immer das Gefühl, „keine Zeit“ zu haben. Zu groß war der Berg an Aufgaben und Ideen, der darauf wartete abgearbeitet zu werden. Heute nehme ich mir bewusst die Zeit für Dinge, die mir neben meiner Arbeit wichtig sind, und dann habe ich sie auch (mal mehr, mal weniger) – für meine Familie und Freunde, für ehrenamtliche Aufgaben, für Sport. Tut mir gut und gibt mir neue Energie, die wiederum meiner Arbeit zugute kommt.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für unsere Region und haben Sie Lösungsansätze?
Im Rahmen meiner Mitarbeit im Projekt tregks (Transformationsnetzwerk der Region Kassel) wurde mir noch stärker bewusst, wie abhängig unsere Region von der Automobilindustrie ist und wie viele KMU als Zulieferer und als Dienstleister da dran hängen. Es ist sehr deutlich geworden, wie wichtig es in der heutigen Zeit gerade für KMU ist, sich zu Netzwerken zusammenzufinden.
Meine Idee eines regionalen Personalentwicklungsverbunds für KMU hat genau diesen Zweck – im Verbund ermöglichen wir es gerade (ganz) kleinen Unternehmen, eine professionelle Personalentwicklungsarbeit genauso wirkungsvoll zu betreiben wie es große Unternehmen und Konzerne mit eigener Weiterbildungsabteilung tun – niederschwellig und mit starker Wirkung.
KMU sind attraktive Arbeitgeber in der Region
Was konkret unternehmen Sie gegen den Fachkräftemangel?

In unserem Personalentwicklungsverbund entwickeln wir je nach Bedarf flexible firmenindividuelle Weiterbildungsmaßnahmen, aber auch unternehmensübergreifende Angebote. So haben wir u.a. speziell zum Thema Fachkräftemangel eine Workshopreihe „Erwartungen junger Menschen an die Arbeitswelt“ organisiert und mit toller Resonanz durchgeführt.
Wir haben erarbeitet, wie und wo wir die tatsächlichen Erwartungen von potenziellen neue Mitarbeitenden und von jungen Talenten noch besser erfassen und verstehen können und was gerade KMU mit begrenzten Ressourcen tun können, um den Erwartungen gerecht zu werden und sich so durchaus selbstbewusst als attraktive Arbeitgeber in der Region gegenüber den großen Playern zu positionieren.
Weitere sehr konkrete Themen, die uns von den KMU in unserer Region zugerufen werden, warten auf ihre Bearbeitung.
Welchen Trend beobachten Sie in Ihrer Branche?
In der Weiterbildungsbranche sehe ich aktuell zwei Trends. Einmal nehme ich wahr, wie immersives Lernen unter Nutzung von KI auf immer stärkeres Interesse stößt. Und zum anderen spüre ich, dass unsere mittelständischen Kunden sich zunehmend von klassischen ein- oder mehrtägigen Standardseminaren „von der Stange“ abwenden. Genau hier bieten wir attraktive und praxisgerechte Lösungen an, die die in den Unternehmen erkannten Bedarfe möglichst punktgenau bedienen. Immer häufiger bearbeiten wir beispielsweise sehr spezielle Fragestellungen oder Themen in ganz kurzen Trainingseinheiten.
Welche Frage haben wir Ihnen nicht gestellt, die Sie gern beantworten würden?
Vielleicht hätten Sie fragen können: Was treibt Sie eigentlich an – und was machen Sie anders als andere?
Dann hätte ich geantwortet: Ich glaube daran, dass gute Personalentwicklung kein Luxus ist, sondern einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren – gerade für kleine und mittlere Unternehmen – in Nordhessen und überall. Viele denken, das sei teuer, kompliziert oder etwas, das man irgendwann mal macht, wenn Zeit ist. Ich sehe das anders: Wenn man genau hinschaut und die richtigen Hebel kennt, reichen oft schon kleine, kluge Schritte – Hauptsache, sie passen zum Unternehmen und zu den Menschen.
Was uns dabei auszeichnet? Wir kommen ohne Beratergehabe, Buzzwords und große Bühnen aus. Dafür bringen wir Klarheit, Praxisnähe und eine Portion gesunden Menschenverstand mit.
Und wenn jemand meint, das Thema sei nicht so dringend, frage ich meistens ganz direkt zurück: „Und wie läuft’s mit der Motivation im Team, mit der Bindung und mit den Fachkräften?“ – da wird es dann schnell konkret.
Wenn Sie jetzt denken: Klingt interessant – aber wie genau läuft das dann? Dann sollten wir uns einfach mal in Ruhe austauschen!
Leiter der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im HAUS DER ARBEITGEBERVERBÄNDE NORDHESSEN und Geschäftsführer SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen.
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