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Kümpel: „Sogenanntes Bürgergeld schafft falsche Anreize“

31. Aug 2022

Jürgen Kümpel, Geschäftsführer VhU in Nordhessen

Durch die zunehmende Erfassung von Geflüchteten aus der Ukraine ist auch im August die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Kassel gegenüber dem Vormonat Juli deutlich angestiegen – um 1297 auf insgesamt 17.492. 

Die Arbeitslosenquote im Bezirk, der Stadt und Landkreis Kassel sowie den Werra-Meißner-Kreis umfasst, steigt damit um 0,5 Punkte auf 6,1 Prozent. Der Bestand an offenen Stellen in Nordhessen stagniert derweil auf einem hohen Niveau mit momentan 4.332 Offerten, was den unvermindert hohen Fachkräftebedarf der heimischen Wirtschaft belegt.


In diesen Zeiten des Arbeitskräftemangels auf allen Qualifikationsstufen befürchtet Jürgen Kümpel, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) in Nordhessen, dass das sogenannte Bürgergeld zu einem arbeitsmarktpolitischen Schildbürgerstreich zu werden droht: „Alimentierung statt Aktivierung heißt dessen völlig falsche Devise.“ 

Arbeitsmarkt: Rekordstände bei offenen Stellen

Die falschen Signale eines sogenannten Bürgergelds passten nicht zu den immer neuen Rekordständen bei den offenen Stellen bei gleichzeitig hoher Langzeitarbeitslosigkeit. Denn statt Arbeitsanreize setze das „Bürgergeld“ Anreize zum Verbleib im Leistungsbezug: durch höhere Geldleistungen, unbegrenzte Übernahme von Wohnkosten für zwei Jahre, deutliche Anhebung des Schonvermögens und eine weitgehende Abschaffung der Sanktionen in den ersten sechs Monaten. Dabei wäre es wichtig, so der VhU-Geschäftsführer, gerade am Beginn von Arbeitslosengeld II alles auf die Rückkehr in Arbeit auszurichten, damit keine Gewöhnung an Sozialleistungen eintritt. Kümpel: „Die Arbeitsagenturen und Jobcenter in Hessen sind aufgefordert, weiter konsequent Kurs in Richtung Beschäftigung zu halten.“

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