Im März 2023 waren im Agenturbezirk Kassel (Stadt und Landkreis Kassel, Werra-Meißner-Kreis) 17.500 Arbeitslose und damit 335 weniger als im Februar gemeldet – jedoch 2434 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozent leicht auf 6,1 Prozent. Sorge macht der Blick auf Selbständige.
Mit Blick auf ganz Hessen sind über 3,5 Millionen Personen erwerbstätig, darunter rund 300.000 selbständig. Dies ist der tiefste Stand bei Selbständigen seit 1996. Auch die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist rückläufig und lag im abgelaufenen Jahr rund 25 Prozent unter dem Stand des Jahres 2011.
Landespolitik muss Hürden abbauen
„Der Rekordstand bei den Erwerbstätigenzahlen ist erfreulich – es stimmt aber nachdenklich, wenn immer weniger Menschen ein eigenes Unternehmen gründen oder den Schritt in die Selbständigkeit wagen“, sagt Jürgen Kümpel, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V (VhU) Nordhessen.
Innovationskraft, Unternehmertum und Wettbewerb seien die Grundlagen für Beschäftigung, Wohlstand und Fortschritt. Kümpel fordert daher: „Wir brauchen dringend einen Turbo für Unternehmensgründungen in Hessen. Die Landespolitik muss hier entscheidende Weichen stellen: durch den Abbau bürokratischer Hürden, eine flächendeckende digitale Behördeninfrastruktur, den erleichterten Zugang zu Risikokapital für junge Unternehmen und den Ausbau erfolgreicher Förderprogramme.“
Kassel mit besten Voraussetzungen für Startups
Der Wirtschaftsstandort Nordhessen habe mit seinem hervorragenden Mix aus Industrie, Wissenschaft, Mittelstand und Zukunftstechnologie gute Voraussetzungen für eine starke Zukunft. Es sei der richtige Weg der Landesregierung, so Kümpel, die Förderung von Startups, Selbständigen und Existenzgründern weiter auszubauen: „Das Stipendium ,push!‘ ist ein Schritt in die richtige Richtung und sollte ausgeweitet werden. Wir in Kassel haben die besten räumlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen mit dem Science Park und den FidT Technologie- und Gründerzentrum für die Gründung und Entwicklung von Startups.“
Gründungszuschuss der Arbeitsagenturen
Neue Ideen, mehr Unternehmertum sowie erfolgreiche Neugründungen erhöhten nicht nur Steuern und Sozialabgaben, sondern seien auch ein Job- und Integrationsmotor. Kümpel: „Gerade Menschen mit ausländischem Hintergrund beteiligen sich stark am Gründungsgeschehen und nutzen eine Selbständigkeit vielfach als Alternative zu einer abhängigen Beschäftigung.“ Dies schaffe häufig zusätzliche Arbeitsplätze, erleichtere die Integration und verbessere die Chancen auf einen sozialen Aufstieg. „Selbständigkeit ist auch eine Möglichkeit zur Überwindung von Arbeitslosigkeit. So profitieren aktuell rund 1.000 Existenzgründer in Hessen vom Gründungszuschuss der Arbeitsagenturen“, so Kümpel abschließend.
Link zum Thema: Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Kassel
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