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VhU zum Arbeitsmarkt im September: Komplexe Arbeitsbehördenstruktur neu aufstellen und vereinfachen

30. Sep. 2025

Eine Schlange Menschen vor der Agentur für Arbeit.

Dieses Symbolbild wurde mit Hilfe künstlicher Intelligenz erzeugt.

Saisonüblich lässt die Herbstbelebung die Anzahl der Jobsuchenden im Agenturbezirk Kassel (Stadt Kassel, Landkreis Kassel, Werra-Meißner-Kreis) sinken. Im September 2025 waren 18.906 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 626 Personen weniger als im August (- 3 Prozent), aber 1.150 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 6 Prozent.

VhU fordert Neuaufschlag in der Arbeits- und Sozialverwaltung

„20 Jahre nach der letzten großen Strukturreform ist es Zeit für einen Neuaufschlag in der Arbeits- und Sozialverwaltung“, erklärt Coralie Zilch, Geschäftsführerin der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) Nordhessen: „Die Arbeitsverwaltung und ihre Mitarbeiter in Hessen haben in diesen 20 Jahren sicher viel dazu beigetragen, dass die Arbeitslosigkeit vor der aktuellen Krise halbiert werden konnte. Aber auf Dauer ist eine Arbeitsverwaltung mit 36 Behörden und drei unterschiedlichen Behördentypen nicht mehr zukunftsfähig. Das Geflecht aus Arbeitsagenturen, gemeinsamen und kommunalen Jobcentern ist zu komplex, zu intransparent, zu teuer.“

Zilch: „Eine einheitliche IT-Plattform ist erforderlich“

Das Bürgergeld zu reformieren und konsequent auf Arbeitsaufnahme auszurichten sei äußerst wichtig. „Für eine effektive Arbeitsförderung und mehr Beschäftigung braucht es aber mehr. Wir brauchen eine klare Aufgabenverteilung bei der Beschäftigungsvermittlung, schlanke digitale Angebote und keine bremsenden Doppel- und Dreifachstrukturen. In 20 Jahren ist es nicht gelungen, einen regelmäßigen digitalen Austausch zwischen Arbeitsagenturen und kommunalen Jobcentern zu organisieren. Eine einheitliche IT-Plattform ist erforderlich“, sagt die VhU-Geschäftsführerin.

Zilch weiter: „Nur gemeinsam können wir die richtigen Weichen für eine grundlegende Reform der Arbeitsverwaltung stellen.“ Das könne nur gelingen, wenn dafür auf Bundesebene die besten Köpfe aus den Bereichen Arbeit, Soziales, Digitales und Verwaltung in einer Kommission an einen Tisch geholt werden. Auch Hessen müsse hierfür seinen Beitrag leisten: „In keinem anderen Bundesland werden anteilig so viele Arbeitslose von kommunalen Jobcentern betreut. Deshalb tragen Land und Kommunen in Hessen besondere Verantwortung, die Arbeitsverwaltung schlagkräftiger aufzustellen und müssen an einer Reform konstruktiv mitarbeiten“, so Zilch abschließend.

Hintergrund

BDA Diskussionspapier vom 28. März 2025: „Weniger komplexe Leistungen – moderne Verwaltung für mehr Menschen in Arbeit“

Agentur für Arbeit Kassel: Herbst lässt Arbeitslosigkeit sinken – Stellenbestand rückläufig

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