Qualifizierte Auszubildende zu finden, ist und bleibt für viele Unternehmen in Nordhessen eine große Herausforderung – und fordert von den Betrieben besonderes Engagement. Dass es zahlreiche kreative Ansätze gibt, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern, zeigte sich am Montagabend im Kasseler Freizeitspielcenter Fun Xperience: Dort wurden drei Betriebe mit dem HNA-Ausbildungspreis 2025 ausgezeichnet.
Der Preis, der in diesem Jahr bereits zum achten Mal verliehen wurde, ist eine gemeinsame Initiative der HNA, der Partnerzeitungen Werra Rundschau, Hersfelder Zeitung und Waldeckischen Landeszeitung sowie der IHK Kassel-Marburg, der Agentur für Arbeit Kassel, der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) Nordhessen und der Handwerkskammer Kassel.
Die Resonanz war groß: 33 Unternehmen aus ganz Nordhessen reichten Bewerbungen ein – vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum großen Konzern. Die Jury würdigte dabei insbesondere Ideen, die über klassische Ausbildungsmuster hinausgehen und junge Menschen mit Kreativität, Verantwortung und Teamgeist ansprechen.
1. Platz beim Ausbildungspreis: Weidemann begleitet Grundschüler
Für ein besonderes Projekt erhielt die Firma Weidemann aus Korbach den ersten Preis. Das Unternehmen entwickelt und produziert kompakte Arbeitsmaschinen wie Hoflader, Radlader und Teleskoplader für die Landwirtschaft, Kommunen, Holzwirtschaft sowie industrielle Anwendungen. Seit September 2024 begleitet Weidemann Schülerinnen und Schüler bereits von der ersten bis zur vierten Klasse und zeigt ihnen die Arbeitswelt. Dabei geht es beispielsweise um Einblicke ins Unternehmen, den Bau von Technikmodellen, Malprojekte, Experimente und vieles mehr. „Besonders hervorzuheben ist die Rolle der eigenen Auszubildenden: Sie übernehmen Verantwortung, organisieren und begleiten die Aktionen und entwickeln dabei selbst Teamgeist, Sozialkompetenz sowie Führungsverantwortung in der Anleitung und Betreuung der Kinder“, sagte Thomas Fölsch, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung bei der IHK Kassel-Marburg.
2. Platz beim Ausbildungspreis: Bauen im Bestand
Zukunft braucht Mut, Ideen und Menschen, sagte Jens Nähler, Pressesprecher der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Nordhessen – und genau diese Eigenschaften bringe das Azubi-Projekt „Bauen im Bestand“ von Danz Facility Management aus Felsberg im Schwalm-Eder-Kreis mit. In der Altstadt von Fritzlar sanieren die Azubis eigenverantwortlich ein Wohnhaus. Sie vermessen, kalkulieren, koordinieren und zeigen ihre Fortschritte auf Instagram. „Die Azubis übernehmen Aufgaben, die sonst erfahrenen Fachkräften vorbehalten sind – und sie wachsen daran“, so Nähler. Sie lernen, dass Bauen heute nicht nur Technik bedeutet, sondern auch Klimaschutz, Ressourcenschonung und soziales Bewusstsein.
3. Platz beim Ausbildungspreis: Eine gläserne Backstube
Gewinner des dritten Preises ist die Bäckerei Viehmeier aus Gilserberg im Schwalm-Eder-Kreis. Sie betreibt über 90 „Schwälmer Brotläden“ in der Region – von Marburg bis nach Fuldatal im Norden des Landkreises Kassel. Besonders überzeugt hat die Jury das Projekt Gläserne Backstube in Ziegenhain unweit des Hauptsitzes, sagte Sabine Aue, Abteilungsleiterin Berufsbildung bei der Handwerkskammer Kassel in ihrer Laudatio. „Dort sollen künftig Brot, Brötchen und Kuchen vor den Augen der Gäste frisch entstehen.“ Diese Backstube soll zugleich ein Schulungsort für Azubis im Bäckerhandwerk sein. Unter der Anleitung eines Meisters arbeiten dort immer mehrere Azubis mit. „Auch wenn Brote, Kuchen und Brötchen jeden Tag über die Theken und durch die Mägen der Menschen gehen, bleibt der Herstellungsprozess ja weitgehend verborgen vor ihren Augen“, sagte Aue. Mit der Gläsernen Backstube ändert sich das.
Durch den Abend führten HNA-Chefredakteur Axel Grysczyk und Redaktionsvolontärin Jana Keßler. Für musikalische Akzente sorgte die Big Band der Heinrich-Schütz-Schule Kassel unter der Leitung von Christian Hanf und Bernd Trusheim. Rund 180 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Bildung nahmen an der Preisverleihung teil. In seiner Begrüßung hob der stellvertretende HNA-Chefredakteur Jan Schlüter den hohen Stellenwert der dualen Ausbildung hervor: „Es geht um Ausbildung und damit um Zukunft. Wenn wir in Deutschland weiterhin zu den erfolgreichsten Industrienationen zählen wollen, dann dürfen wir nicht bei der Qualifizierung junger Menschen sparen.“
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Quelle: HNA, Autor: Daniel Seeger
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