Anlässlich der dritten Tarifverhandlung für die Metall- und Elektroindustrie in den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sagte Ralph Wangemann, Verhandlungsführer der Mittelgruppe: „Vor dem Hintergrund von Rezession und Strukturkrise sind die heutigen Gespräche mit der Gewerkschaft enttäuschend verlaufen. Die Gewerkschaft hat keinerlei Bereitschaft gezeigt, sich auf uns zu zubewegen.“
Wangemann weiter: „Der im Juli aufgestellten Forderung der IG Metall fehlte schon damals jede wirtschaftliche Grundlage und die Kennzahlen werden leider immer schlechter, da muss man nicht erst nach Wolfsburg schauen. Unser Angebot ist wohlüberlegt und fair. Durch die Warnstreiks wird die Lage nicht besser, im Gegenteil. Die Arbeitsniederlegungen machen unseren Betrieben das Leben noch schwerer. Außerdem wecken sie eine nicht erfüllbare Erwartungshaltung bei den Beschäftigten.“
Auszubildendenvergütung und Freistellungstage
Nach den Entgelterhöhungen von 5,2 Prozent in 2023 und 3,3 Prozent in 2024 haben die Arbeitgeberverbände für 2025 eine Entgelterhöhung in Höhe von 1,7 Prozent und für 2026 von 1,9 Prozent angeboten. In Anbetracht der deutlich gesunkenen Inflationsrate und der weiterhin immer schwieriger werdenden Lage in der Metall- und Elektro-Industrie fordert die Arbeitgeberseite im Gegenzug zwingend eine dauerhafte Festschreibung und Ausweitung der automatischen Differenzierung für Betriebe. In Abhängigkeit vom Gesamtpaket sind die Arbeitgebervertreter außerdem bereit, über eine einmalige überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütung sowie über eine Modifikation der Freistellungstage zu verhandeln.
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Verantwortungsbewusstsein der Tarifpartner gefordert
„Wir befinden uns in einer massiven strukturellen und wirtschaftlichen Krise. Eine Trendwende der konjunkturellen Talfahrt in Deutschland ist lange nicht in Sicht, während es in anderen Industrieländern aufwärts geht. In diesen Zeiten ist das Verantwortungsbewusstsein der Tarifpartner gefordert. Wir müssen unseren Standort stärken und das geht nicht auf der Straße und mit Streiks, sondern nur am Verhandlungstisch.“
Ralph Wangemann: „Nach dieser ergebnislosen dritten Verhandlung appelliere ich eindringlich an die Vernunft unserer Verhandlungspartner von der IG Metall: Nur durch gemeinsame Anstrengungen und einen ausgewogenen Kompromiss können wir eine langfristige und tragfähige Lösung erreichen. Wir müssen gemeinsam angesichts der schlechten Rahmenbedingungen und der zerstrittenen Ampelkoalition dort, wo wir als Tarifpartner es selbst können, mehr denn je unserem Industriestandort die Wettbewerbsfähigkeit sichern.“
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Quelle: HESSENMETALL
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