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Kümpel: Personalzuwachs im öffentlichen Dienst schadet Privatwirtschaft

1. Sep 2023

Quelle: hobbitfoot - adobe-stock.de

Im August 2023 waren im Agenturbezirk Kassel (Stadt und Landkreis Kassel, Werra-Meißner-Kreis) rund 17.898 Personen arbeitslos, das sind 564 mehr als im Vormonat und 406 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 Prozent auf 6,2 Prozent (2022 waren es 6,1 Prozent).

Jürgen Kümpel, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) in Nordhessen, warnt, dass der öffentliche Dienst immer mehr zum übermächtigen Konkurrenten der Privatwirtschaft bei der Suche nach Arbeitskräften wird. „Von 2012 bis 2022 ist die Zahl der öffentlich Beschäftigten bei Land, Kommunen und Sozialversicherungen in Hessen um gut 39.000 oder knapp 14 Prozent auf 323.655 gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten in der hessischen Industrie um rund 7.300 oder 1,8 Prozent auf 392.800 gesunken. Das ist ein gefährlicher Trend. Denn die Privatwirtschaft finanziert den Staat und nicht umgekehrt.“

Er appelliert: „Land, Landkreise, Städte und Gemeinden müssen den Personalaufwuchs stoppen. Sie müssen endlich die Amtsstuben konsequent digitalisieren, statt immer mehr Personal einzustellen.“

Prioritäten in der Personalpolitik

Unternehmen und Privathaushalte seien auf eine gute Verwaltung angewiesen – vielerorts seien Behördenstrukturen und Prozesse jedoch zum Teil stark verbesserungsbedürftig. „Für staatliche Kernaufgaben wie Justiz, Polizei oder Schule muss es stets ausreichend Personal geben. Während aber die Gesamtzahl der öffentlich Beschäftigten in Hessen stark gestiegen ist, lag die Zahl der Polizisten Ende 2022 unverändert bei gut 18.000. Und die Ausländerbehörden schieben tausende unbeantwortete Anfragen vor sich her“, sagt Kümpel: „Staat und Kommunen müssen besser Prioritäten in ihrer Personalpolitik setzen.“

Zahl pensionierter Beamter steigt

Stark gestiegen sei auch die Zahl der pensionierten Beamten: Von 79.905 im Jahr 2014 auf 94.435 im Jahr 2021 – das ist ein Plus von über 18 Prozent. „Mit der bevorstehenden großen Pensionierungswelle der geburtenstarken Jahrgänge sind nicht nur weitere hohe Kosten vor allem für den Landeshaushalt verbunden. Es gehen auch Arbeitskräfte und Fachwissen verloren. Es ist bedenklich, dass nur rund 25 Prozent der Beamten bis zur Regelaltersgrenze von zurzeit 66 Jahren arbeiten und damit viel seltener als gesetzlich Rentenversicherte, die zu immerhin knapp 50 Prozent regulär in Rente gehen. Behördenleiter und Führungskräfte und zur Not auch der Landesgesetzgeber müssen hier gegensteuern“, so Kümpel.

Weiterführende Informationen

Personal im öffentlichen Dienst in Hessen

Verarbeitendes Gewerbe in Hessen (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten)

Pressestelle
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