Der heute veröffentlichte INSM-Bildungsmonitor 2025 sieht Hessen auf Rang sechs der 16 Bundesländer. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) würdigt die spürbare Verbesserung Hessens, warnt jedoch vor anhaltenden Schwächen in zentralen Handlungsfeldern. „Die Richtung stimmt, aber Hessen muss bei der Qualität und bei dem Veränderungstempo deutlich zulegen. Das gilt insbesondere bei Grundkompetenzen, bei Digitalisierung und MINT-Bildung“, ordnet VhU-Präsident Wolf Matthias Mang die Ergebnisse ein.
Hessen punktet vor allem bei Integration, Ganztagsangeboten und Betreuungsrelationen:
- So verlassen vergleichsweise wenige ausländische Jugendliche (11,6 %) die hessischen Schulen ohne Abschluss (Bundesdurchschnitt: 17,8 %).
- Auch bei der Ganztagsbetreuung hat Hessen aufgeholt: 53,8 % der Grundschulkinder besuchen eine Ganztagsschule, in der Sekundarstufe I sind es 76,6 % – jeweils überdurchschnittliche Werte im Ländervergleich.
- Positiv ist zudem die frühkindliche Betreuungsqualität: In hessischen Kitas verfügen 11,1 % des Personals über einen akademischen Abschluss (Bundesdurchschnitt: 7,3 %).
Weitere Informationen: Wo stehen die Bundesländer beim Bildungscheck?
„Diese Fortschritte zeigen, dass die Weichen grundsätzlich richtig gestellt sind. Sorge bereitet uns aber vor allem die Schulqualität (Platz 12). Mit diesem Zustand darf Hessen sich nicht begnügen. Wir brauchen eine spürbare Qualitätssteigerung im Unterricht, damit alle jungen Menschen die Kompetenzen erwerben, die sie für ihr weiteres Leben, für Ausbildung, Studium und Arbeitswelt brauchen.“
Wolf Matthias Mang
Hessen schwach im Handlungsfeld Digitalisierung
Ein zentrales Defizit bleibt aus Sicht der Wirtschaft die informatische Bildung. Hessen liegt im Handlungsfeld Digitalisierung im unteren Mittelfeld, auch, weil Informatikunterricht bislang nicht flächendeckend angeboten wird. VhU-Präsident Wolf Mang: „Die VhU fordert schon lange, Informatik verbindlich an allen Schulen einzuführen und digitale Infrastruktur konsequent auszubauen. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler fit für die digitale Arbeitswelt machen. Alle jungen Menschen mit Interesse an Informatik müssen die Chance erhalten, dies lernen zu können. Für die Zukunft unserer Wirtschaft sind MINT-Fachkräfte und informatische Kenntnisse von zentraler Bedeutung“.
VhU: Mehr Tempo bei Digitalisierung und Bildungsqualität
Angesichts der Ergebnisse appelliert die VhU an die Landesregierung, Digitalisierung und Bildungsqualität mit mehr Tempo voranzutreiben. „Hessen braucht eine Bildungsoffensive, die frühkindliche Förderung, Unterrichtsqualität und MINT gleichermaßen stärkt, um den Wirtschafts- und Fachkräftestandort zu sichern. Der sechste Platz ist kein Grund sich auszuruhen, vielmehr müssen größere Anstrengungen unternommen werden. Nur mit entschlosseneren Reformen kann Hessen in der Bildung zur Spitzengruppe aufschließen und die Grundlage für zukünftigen Wohlstand legen“, betonte VhU-Präsident Mang.
Quelle: Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände
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