Die Stimmung in den nordhessischen Metall- und Elektro-Unternehmen hat sich im Herbst 2025 zwar leicht aufgehellt, eine nachhaltige Erholung und Belebung der Branche ist jedoch nicht in Sicht. Das zeigt die Herbstumfrage des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL.
„Die Auftragslage ist bei einigen nordhessischen M+E Unternehmen zwar etwas besser als im Vorjahr, viele klagen aber nach wie vor über rückläufige Beschäftigung und Umsätze. Vor allem die Nachfrage bleibt insgesamt zu schwach, und das trifft vor allem die produzierenden Betriebe“, sagt Carsten Rahier, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL Nordhessen.
Von den 29 teilnehmenden nordhessischen Unternehmen mit insgesamt 12.245 Beschäftigten (rund 47 Prozent der Mitgliedsbeschäftigten) beurteilen 31 Prozent ihre Geschäftslage als schlecht (Vorjahr 42 Prozent). 27,6 Prozent bewerten sie als gut – ein Zuwachs um acht Punkte.
Fast die Hälfte der nordhessischen Unternehmen geht von gleichbleibenden Bedingungen der bereits rezessiven Vorjahre aus.
Für die kommenden sechs Monate erwartet fast jedes vierte Unternehmen in Nordhessen eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, hessenweit sind es dagegen nur 16 Prozent. Mit weniger als vier Prozent lag dieser Wert 2024 in Nordhessen deutlich niedriger.
Auftragsbestände zu gering und Exporte zu schwach
Noch immer halten 45 Prozent ihre Auftragsbestände für zu gering. „Die Unternehmen haben weiterhin einen schweren Stand auf dem Weltmarkt“, so Rahier, „besonders der Export bereitet Sorgen: 38,5 Prozent bewerten ihn als zu gering, 50 Prozent als gerade noch ausreichend.“ Nordamerika gewinnt trotz erhöhter Zollabgaben und wirtschaftspolitischer Unsicherheiten an Bedeutung, während die Umsätze in Südamerika zurückgehen.
Ihre wertmäßigen Umsätze bewerten die befragten, zumeist größeren Unternehmen in der Momentaufnahme etwas besser als im Vorjahr: 2024 stuften 46 Prozent den Umsatz als „schlecht“ ein (dies sind aktuell nur noch 31 Prozent) und nur 19 Prozent als „gut“ (jetzt 31 Prozent). Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate polarisieren jedoch: 24 Prozent rechnen mit steigenden, 31 Prozent mit fallenden Umsätzen.
Ertragslage heterogen schwankend, Beschäftigung unter Druck
Die Ertragslage driftet auseinander: 28,6 Prozent melden gute, 39,3 Prozent schlechte Ergebnisse. Deutlich weniger Betriebe erwarten noch weiter sinkende Erträge als im Vorjahr. Bei der Beschäftigung deutet sich jedoch ein Nettoabbau an – vor allem in Produktion und Verwaltung.
„Für eine echte Trendwende brauchen wir bessere Rahmenbedingungen: weniger Bürokratie, verlässliche, international wettbewerbsfähige Energiepreise und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren“, betont Coralie Zilch, Geschäftsführerin von HESSENMETALL Nordhessen: „Ohne wirtschaftspolitische Impulse wird der Druck auf die Arbeitsplätze weiter zunehmen, da die Arbeitskosten in der M+E Industrie in Deutschland für viele Mitgliedsunternehmen mittlerweile nicht mehr konkurrenzfähig sind.“
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Unsere nordhessischen HESSENMETALL-Mitgliedsunternehmen mit Zugangsdaten können die Ergebnisse der Umfrage (mit Vorjahreszahlen) hier im Serviceportal herunterladen.
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