Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände lehnt den Vorschlag ab, Feiertage nachzuholen, die auf ein Wochenende fallen. Eine Gleichsetzung mit Urlaub entwerte die Feiertage.
„Feiertage dienen nicht in erster Linie der Erholung der Arbeitnehmer, sondern der Besinnung auf ein bedeutsames religiöses oder gesellschaftspolitisches Ereignis. Hierzu soll der Arbeitnehmer den Feiertag arbeitsfrei feiern können“, erklärt Jürgen Kümpel, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) Nordhessen.
Wer – wie die Partei Die Linke und Teile von Bündnis 90/Die Grünen – die Umwandlung von Feiertagen in Urlaubstage fordert, zeige, so Kümpel weiter, dass er sich vom Sinn des Feiertags schon weit entfernt habe: „Wenn der Sinn des Feiertags nur noch eine untergeordnete Rolle spielt und es stattdessen um mehr Freizeit geht, stellt sich mit derartigen Forderungen vielmehr die Frage nach der Berechtigung von Feiertagen.“
Ein zusätzlicher bezahlter freier Tag kostet 600 Millionen Euro
Deutschland habe auch keinen Nachholbedarf bei freien Tagen, sondern in der EU die kürzeste Jahresarbeitszeit und zusammen mit Dänemark die meisten Frei-Tage. Allein in Hessen würde ein weiterer zusätzlich bezahlter freier Tag rund 600 Millionen Euro kosten, rechnet Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der VhU, vor.
Jürgen Kümpel ergänzt: „Es ist besonders absurd, dass in Zeiten hoher Unsicherheit durch Corona und Krieg in der Ukraine, massiven wirtschaftlichen Beeinträchtigungen und sich auftürmenden Schuldenbergen Forderungen nach mehr Freizeit und damit neue Belastungen für die Wirtschaft erhoben werden. Aus diesen Krisen kommen wir nicht mit mehr Freizeit, sondern nur mit mehr Leistungsbereitschaft heraus.“
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